Freilichtmuseum Groß Raden

Springe direkt zu:

Die wiederentdeckte Burg Schwerin

Schwerin 2014: Die Baugrube im Innenhof des Schlosses. Foto/Montage: Christian Hartl-Reiter
Schwerin 2014: Die Baugrube im Innenhof des Schlosses. Foto/Montage: Christian Hartl-Reiter

Als 2014 eine Baugrube im Innenhof des Schweriner Schlosses ausgehoben werden sollte, kamen die Hölzer einer slawischen Burg zum Vorschein. Sie war im Winter 941/942 n. Chr. auf einer kleinen Insel im Schweriner See erbaut worden. Die Holzkonstruktionen der Burg waren so gut erhalten, dass der Plan entstand, sie zu konservieren und auszustellen. 

 

Foto der Bohlenwand, die um 965 n. Chr. zur Verstärkung der Burg errichtet wurde Foto: LAKD M-V/LA, Jana Heinze
Schwerin, Innenhof des Schlosses: 4 m unter der heutigen Oberfläche kommt eine Bohlenwand zum Vorschein, die um 965 n. Chr. zur Verstärkung der Burg errichtet wurde. Foto: LAKD M-V/LA, Jana Heinze

Zusammen mit den Fundstücken, die bei der Ausgrabung geborgen wurden, erzählen sie vom Leben in der Slawenburg. Das war aus heutiger Sicht alles andere als bequem, aber die Menschen in der Slawenzeit waren es nicht anders gewohnt und außerdem waren sie in der Burg sicherer als draußen, wo sie jederzeit angegriffen und ausgeplündert werden konnten. 

Das galt auch für die Fürstenfamilie, die den Stamm der Obotriten regierte. Ihre große Stammburg, die Mecklenburg, war massiv gesichert. In der Umgebung gab es kleinere Burgen, die als Zuflucht dienten, wenn der Fürst im Stammesgebiet unterwegs war. Schwerin gehörte spätestens ab 965 n. Chr. zu diesen "Reiseburgen".

Die Hölzer der Burg Schwerin werden für die Konservierung vorbereitet. Foto: LAKD M-V/LA, Birgit Bartel
Die Hölzer der Burg Schwerin werden für die Konservierung vorbereitet. Foto: LAKD M-V/LA, Birgit Bartel

Über die Ergebnisse der Grabungen ist ein Buch erschienen: Fred Ruchhöft, Zvarin – Schwerin. Von der Inselburg zur Residenz. Schwerin 2017.