Freilichtmuseum Groß Raden

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Die Boote

Ein kleines, aus Holz gebautes Boot gleitet über das Wasser. Das Segel ist am Mast aufgespannt und wölbt sich nach vorne. Im Heck sitzt ein Mann, ein anderer steht daneben und steuert das Schiff. Im Bug hält ein Mann einen Anker in der Hand. (© LAKD M-V/LA)
Eines der nachgebauten Boote, die Bialy Kon ("Weißes Pferd"), auf Erprobungsfahrt. © LAKD M-V/LA

Zu Füßen des Walls sind in den letzten Jahren zwei Nachbauten slawischer Boote entstanden.

Wie beim Siedlungsnachbau wurden hierfür nur Werkzeuge benutzt, die auch vor rund 1.100 Jahren zur Verfügung gestanden haben.

Die von Hand gearbeiteten Planken wurden bis zur Verarbeitung gewässert, über Feuer geformt, verbaut und abschließend mit einem Teer-Leinöl-Gemisch versiegelt, das beim Trocknen eine lackartige Oberfläche bildet. Wie beim Original sind sowohl Holz- als auch Eisennägel verwendet worden, abgedichtet wurden die Planken mit teergetränkten Tierhaaren.

1998 konnte die Bialy Kon, "Weißes Pferd", getauft werden. Auf einer zehntägigen Fahrt von Ralswiek nach Wolin erwies sich das Boot mit dem handgewebten Wollsegel als sehr gut manövrierfähig und erreichte eine Geschwindigkeit von 8,9 Knoten.

Das Schwesterschiff namens Dziki Kon, "Wildes Pferd", ist im Museum für Unterwasserarchäologie in Sassnitz ausgestellt.