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DNA-Studie: Einwanderer kamen auch aus Mecklenburg-Vorpommern

Fri Nov 04 10:48:53 CET 2022
Fürstliche Grabausstattung mit römischen Importwaren.
Häven, Lkr. Ludwigslust-Parchim: Fürstliche Grabausstattung mit römischen Importwaren. Foto: LAKD M-V/LA, Sabine Suhr.

In einer großangelegten Studie hat eine internationale Forschergruppe mit Beteiligung der LAKD-Landesarchäologie die angelsächsische Besiedlung der Britischen Inseln untersucht. Unter Federführung des Max Planck Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der University of Central Lancashire in Preston wurden 460 DNA-Proben aus Gräbern des 3. bis 14. Jahrhunderts in Nordeuropa ausgewertet.

Die Ergebnisse lassen keinen Zweifel: Viele Einwanderer kommen tatsächlich vom Kontinent. Erstaunlich ist, dass sich in den Daten nicht nur die Einwanderung kleiner, vorwiegend männlicher Eliten widerspiegelt, sondern ein über lange Zeiträume stattfindender Zustrom breiter Bevölkerungsgruppen, die nach der Einwanderung zunächst weitgehend unter sich blieben. Die eingewanderten Frauen wurden durchweg mit reicheren Beigaben bestattet als die einheimischen Frauen, während es sich bei der Ausstattung der Männergräber umgekehrt verhält. Die Einwanderung begann außerdem früher als bisher erwartet, nämlich bereits in spätrömischer Zeit, und dauerte bis ins 8. Jahrhundert an.

Mecklenburg-Vorpommern war mit mehreren Proben aus den Fürstengräbern von Häven, Lkr. Ludwigslust-Parchim, an der Untersuchung beteiligt. Sie gehören zu den ältesten untersuchten Proben in der Studie und trugen zum Nachweis der frühen Einwanderung bei. Die Veröffentlichung ist über den Link frei zugänglich.